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Aktuelles

vom 3. Mai 2022

Stadtwerke Norden nehmen erstes Brennstoffzellen-Heizgerät in Betrieb

Kostensenkung, Umweltentlastung, moderne Technik und Unabhängigkeit – das sind
die Hauptargumente für die Verwendung eines Brennstoffzellen-Heizgerätes. In einem Norder Wohnblock kommt nun eines zum Einsatz.

Im Flökershauser Weg 94-96, ein Gebäude der Stadt Norden mit mehreren Wohneinheiten, haben die Stadtwerke Norden jetzt das erste Brennstoffzellen-Heizgerät in Betrieb genommen: Eine Viessmann Vitovalor PA2 mit einer elektrischen Leistung von 750 Watt, einer Heizleistung von 1.100 Watt sowie einem Heizwasser-Pufferspeicher mit 750 Liter Volumen und einem Viessmann Gas-Brennwertgerät zur Spitzenlastdeckung. Die Brennstoffzelle erzeugt Strom und Wärme und benötigt dafür Sauerstoff und aus Erdgas gewonnenen Wasserstoff. Der Prozess verläuft sehr schadstoffarm und ist daher umweltschonend.

„Wir freuen uns, dass wir dieses Vorhaben umsetzen konnten, denn es passt zu unserer Vorreiterrolle im Bereich neue Technologien zur Energiegewinnung. Und auch zu unserem jüngsten Engagement im Bereich Wasserstoff“, so Thorsten Schlamann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Norden. Denn gerade sind die Stadtwerke Norden Gesellschafter von H2NORD geworden – einem Unternehmerkonsortium mit dem Ziel, eine grüne, regionale Wasserstoffwirtschaft aufzubauen.

Sauber & effizient

Die Nutzung einer effizienten Brennstoffzelle hat viele Vorteile: Bei einer Energieeffizienzklasse A++ kann bis zu 40 Prozent Energie eingespart werden, entsprechend geringer sind die CO2-Emissionen. „Durch die Nutzung der Wärmeenergie können für den Gesamtwirkungsgrad Werte über 95 Prozent erreicht werden. Bezogen auf die elektrische Energie liegt der Wirkungsgrad bei etwa 60 Prozent“, erläutert Wolfgang Völz, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Norden und fügt hinzu: „Als besonders umweltfreundlich gelten die Geräte, da sie weder Feinstaub, Kohlenstoffmonoxid noch Schwefeloxid ausstoßen.“ Weiterhin sind sie leise und zuverlässig, haben keine verschleißanfälligen mechanischen Bauteile. Der integrierte Energiemanager ist lernfähig und reagiert auf die persönlichen Bedürfnisse der Gebäudenutzer. „So schaltet die mit Erdgas und Wasserstoff betriebene Heizung erst dann ein, wenn es sich lohnt, also die Laufzeiten lang genug sind und damit eine entsprechende Stromproduktion und Eigenstromnutzung zu erwarten sind“, erklärt Völz.

Förderung & Steuerentlastung

Ein Nachteil der effizienten und technologisch fortschrittlichen Geräte ist der noch recht hohe Anschaffungspreis. Über das Programm 433 „Energieeffizient Bauen und Sanieren – Zuschuss Brennstoffzelle“ gewährt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) jedoch eine Förderung von mindestens 8.450 zur Anfangsinvestition. Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Brennstoffzelle in die Wärme- und Stromversorgung eines Gebäudes eingebunden ist und beim Einbau ein hydraulischer Abgleich durchgeführt wird.

Als Betreiber einer Kleinanlage kann für das verbrauchte Erdgas zusätzlich ein Antrag auf Steuerentlastung gestellt werden. Somit ergibt sich ein Steuerrückerstattungsbetrag, der für den Brennstoff Erdgas derzeit bei 0,55 Cent pro Kilowattstunde liegt.

„Durch die Förderung ist die Anschaffung für uns als Stadtwerke interessant geworden. Mit der Firma HEPS Haustechnik GmbH aus Hage haben wir glücklicherweise einen sehr kompetenten Partner zur Projektdurchführung gefunden. Inhaber Sascha Häßner hat uns hervorragend mit seinem Know-how auf dem Gebiet unterstützt“, so Schlamann.

Foto: Erich Kleen (links) von den Stadtwerken Norden und Sascha Häßner nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der Brennstoffzellen-Heizung.